Die Sache mit dem Bruteier Versand
Weil ja die Dorking vom Aussterben bedroht sind gebe ich sehr gerne Bruteier meiner Hühner ab. Vielleicht züchtet ja auch jemand anders damit weiter und trägt so zum Rasseerhalt bei. Aber ich kann auch verstehen, dass nicht jeder Züchter Bruteier abgibt. Es ist schon mit einem gewissen Aufwand verbunden. Außerdem ist die Nachfrage natürlich dann besonders groß, wenn man selbst Bruteier benötigt.
Ich nehme Vorbestellungen an und versuche abzuschätzen, wie viele Bruteier ich jeden Tag „an die Seite" legen kann. Manchmal ist das ganz schön stressig, wenn die Hennen plötzlich mal zwei Tage deutlich weniger legen, weil es vielleicht einen Kälteeinbruch gegeben hat. Oder die Eier sind wegen Regenwetter alle dreckig und kommen damit als Brutei nicht mehr in Frage. Nachdem ich aus der eigenen Brut weiss, dass eine Althenne nur unbefruchtete Eier hatte, kommen diese Eier natürlich auch nicht mehr für den Versand in Frage. Zum Glück kann ich sie in diesem Fall leicht erkennen: die Henne lebt in einem 2-er Zuchtstamm, legt selbst immer große Eier von über 60g und ihre jüngere Kollegin hat immer die leichteren Eier, die eher 56 bis 58g wiegen. Auch die Form der Eier unterscheidet sich erkennbar.
Bruteier müssen ein Mindestgewicht haben. Das ist für jede Rasse im Rassestandard festgelegt. Bei den Dorking sind es 55g. Folglich wiege ich nach dem Einsammeln (dabei wird die Bezeichnung des Zuchtstammes mit Bleistift auf jedem Ei notiert) jedes Ei. Nur Eier mit dem Mindestgewicht werden mit dem Tagesdatum gekennzeichnet und kommen ins Lager für die Bruteier. Ich lagere sie im kühlen Vorrat in (neuen) Eierkartons mit der Spitze nach unten (Luftblase oben). Die Kartons werden jeden Tag gedreht, wenn ich neue Eier dazu lege.
Für den Versand habe ich mir in diesem Jahr erstmals spezielle Verpackungen gekauft (https://www.erhaltungszucht-gefluegel.de/die-initiative/bruteiversandkarton). Das erleichtert die Verpackung enorm und hat das Lager mit Verpackungsmaterial im Keller erheblich reduziert. Früher habe ich die Eier in Watte in Eierkartons verpackt und die Kartons dann in deutlich größeren Pappkartons mit viel Füllmaterial verpackt. Dazu habe ich meist den ganzen Winter über alles brauchbare an Verpackungsmaterial gesammelt – aber irgendwie war das doch ziemlich langwierig. Bei den Bruteiversandkartons sind passende Pappkartons und die Schaumstoffeinlagen zusammen. Für den Versand nutze ich DHL und gebe die Pakete immer direkt im Shop ab. Bei den Paketstationen bin ich immer unsicher, wann die geleert werden. Und im kalten Februar sollen da keine Pakete mit Eiern über Nacht drinstehen.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass der Paketversand langsamer geworden ist. Montags um 7:00 abgegebene Pakete wurden manchmal erst dienstags im Shop abgeholt. Grade ist ein am Donnerstag (um 7:00) aufgegebenes Paket innerhalb Deutschlands erst am Montag drauf zugestellt worden. Das ist schon echt schwierig, weil damit eigentlich nur noch Dienstag und Mittwoch als Versandtage in Frage kommen.
Zu den Verpackungen habe ich bis jetzt nur positive Rückmeldungen erhalten. Noch ist kein Ei kaputt gegangen und die Schlupfergebnisse waren zufriedenstellend. Bei Versandeiern muss man leider immer einige Abstiche machen, weil die Pakete eben (trotz Aufklebern) nicht „wie rohe Eier" behandelt werden. Die Erschütterungen können Schäden verursachen, die man nicht sieht – aber dazu führen, dass sich doch nicht jedes befruchtete Ei entwickelt. Darum freue ich mich immer, wenn die Eier direkt abgeholt werden.
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