Küken mit Abstammungsnachweis

Ich möchte von meinen Hühnern und Hähnen gerne wissen, wer ihre Eltern (und Großeltern) sind. Einerseits, um zu enge Inzucht zu vermeiden und andererseits, um zu erkennen, welche Kombinationen besonders vielversprechende Nachzucht bringen. Schließlich möchte ich die guten Eigenschaften der Rasse erhalten und verbessern. Wie ich es schaffe, die Eier genau einer Henne zuzuordnen habe ich bereits beschrieben. Aber dann geht es weiter, wenn die Küken aus ihren schön beschrifteten Eiern schlüpfen und wild durcheinander laufen!

Damit sie genau das nicht tun, lege ich die Eier zum Schlupf (an Tag 18 der Brut) in sogenannte „Stamm-Schlupfhorden". Die sind in „Fächer" unterteilt und haben eine Abdeckung, damit die Küken nicht ins Nachbarfach krabbeln können. In jedes Fach kommen die Eier einer Henne. Ich lege mir jeweils noch eine Markierung dazu, das erleichtert mir das Umsortieren und verbessert die Übersicht. Außerdem lege ich die Eier zum Schlupf auf Pappringe, die ich mir aus dem Innenteil von Klopapierrollen schneide. Die Eier werden dann von den schon geschlüpften Küken nicht so doll herumgeschubst.


So, nun schlüpfen also alle Geschwister (Küken einer Henne) in einem Abteil. Damit habe ich die Möglichkeit, die Küken zu markieren und ihre Abstammung zu dokumentieren. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich habe mich für Nummernringe entschieden. Der Nachteil der Ringe ist, dass sie im Abstand von ca. 2 Wochen gewechselt werden müssen, weil die kleinen Kükenbeine so schnell dicker werden. Aber ich nutze das gerne, um die Küken einmal in die Hand zu nehmen und zu kontrollieren und auch zu wiegen.

Eine Alternative wären Flügelmarken, die nicht gewechselt werden müssen. Allerdings müssen sie entfernt werden, bevor die Hühner zu einer Ausstellung dürfen (außer dem Bundesring ist keine zusätzliche Kennzeichnung erlaubt). Die Flügelmarken werden durch die Haut am Flügel gepiekst – das ist nicht schlimmer als ein Ohrring oder eine Ohrmarke – aber mir sind die Ringe trotzdem lieber.

Eine andere Möglichkeit sind Farbringe ohne Nummern, wenn man nicht mehr "Mütter" als Farben hat und keine individuelle Liste der Gewichte führen will. Dann bekommt jedes Fach der Stammschlupfhorde eine Farbe. Wechseln muss man diese Ringe aber auch.  

Die Easy-Flex Nummernringe kann man mit einer speziellen Ringzange ganz einfach anlegen und entfernen. Ich habe sie in den Größen 5mm, 8mm und 10mm. Wenn die letzten gewechselt werden müssen ziehe ich die Bundesringe mit der endgültigen Nummer auf. Bevor die Küken schlüpfen bereite ich die Ringe und die Liste zur Dokumentation der Abstammung vor. Die Ringe verwende ich schon seit einigen Jahren. Ich wasche sie und desinfiziere zumindest die kleinste Größe, damit die frisch geschlüpften Küken nicht direkt mit Erregern konfrontiert werden. Für mich hat es sich bewährt, die Ringe in der richtigen Reihenfolge auf Stohhalme zu ziehen – das erleichtert die Suche nach der richtigen Nummer!
Bei den ersten Ringen wäre es fast noch egal – solange man die Nummern ordentlich aufschreibt. Aber spätestens mit dem Wechsel nach zwei Wochen benötigt man dann genau die Nummer, die man wechseln möchte.


Jedes Küken wird also gewogen (das muss man nicht – ist nur ein Spleen von mir) und bekommt seinen Ring. Die Abstammung habe ich schon in der Liste eingetragen. Ab diesem Moment kenne ich die Eltern jeder Kükennummer. Bei jedem Wechsel der Ringe notiere ich einmal das Gewicht. Damit kann ich auch erkennen, wenn einzelne Küken schlecht wachsen und vielleicht gesundheitliche Probleme haben.

Zusätzlich zu den Gewichten notiere ich mir eine Bewertung für die "Zehentrennung". Die 5. Zehe der Dorking soll gut von der 4. Zehe getrennt sein und nach hinten oben zeigen. Das kann ich bei den Küken schon sehr einfach sehen, wenn ich sie in der Hand habe und notiere mir eine Schulnote zwischen 1 und 6. Gelegentlich haben Küken eine sechste Zehe oder einen gespaltenen Zehennagel auf der fünften Zehe oder die Zehen vier und fünf sind im Ansatz verwachsen. Das macht den Küken / Hühner nichts, aber als Zuchttiere sind sie damit nicht geeignet und ich gebe sie später oft an Hühnerhalter ab, die einfach nur hübsche Hühner zum Eierlegen im Garten haben möchten.

Die endgültige Nummer auf dem Bundesring dokumentiere ich auch für die Unterlagen des Zuchtbuches.

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